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Gewaltprävention durch Konfrontation
FIRST-TOGETHERNESS- Gewaltprävention an der Kurfürst-Balduin-Realschule plus mit Christoph Rickels.
Am 19.11.2024 fand für die Klassenstufe 8 die etwas „andere“ Form der Gewaltprävention in der Kurfürst-Balduin-Realschule plus statt:
Es ist mucksmäuschenstill im Raum, als Christoph Rickels anfängt zu erzählen. Seine Behinderung ist offensichtlich. Die 2 Stunden Vortrag verlangen ihm viel ab. Doch er schafft es, die Jugendlichen in seinen Bann zu ziehen. Er weckt sie auf, konfrontiert sie mit der Frage “Was ist cool?” und nimmt sie mit auf eine emotionale Reise durch sein Leben. Christoph Rickels spricht mit den Jugendlichen auf Augenhöhe, er nimmt kein Blatt vor den Mund und macht unmissverständlich deutlich, wie Gewalt von einer auf die andere Sekunde sein Leben verändert hat. Am Ende spürt man den großen Respekt gegenüber diesem starken Menschen im Raum.
Der Referent Christoph Rickels ist selbst Opfer von Gewalt geworden und nutzt seinen Schicksalsschlag, um Schüler:innen auf die Folgen von Gewalt aufmerksam zu machen. Vor 17 Jahren nahm das Leben von Christoph Rickels durch einen Faustschlag ins Gesicht eine dramatische Wendung. Nach vier Monaten im Koma kämpfte er sich mühsam zurück ins Leben.
Er hat die Organisation „First togetherness“ gegründet und besucht nun bundesweit Schulklassen mit seinem Präventionsprojekt. Dabei zeigt er den Jugendlichen seine zwei Leben, sein „altes“ und sein „neues“ Leben. Auf Bildern, mit Musik und Erzählungen erklärt er ihnen, wer er einmal war. Er selbst weiß nichts mehr von seinem „alten“ Leben. Alle Informationen über sein altes Leben hat er von Freunden und der Familie. „Wer ich jetzt bin, seht ihr ja selbst.“ Er will aufrütteln, deutlich machen, was ein einziger Schlag anrichten kann. Zudem möchte er zu mehr Toleranz und Miteinander statt Gegeneinander aufrufen.
Die Schüler:innen scheuten sich nicht, viele Fragen zu seiner Lebensgeschichte zu stellen, welche Herr Rickels offen und ehrlich beantwortete. Er erhielt am Ende des Vortrages nur positives Feedback. Unter anderem gaben ihm Schüler:innen die Hand und bedankten sich mit den Worten „Danke Christoph, deine Geschichte hat mich wirklich wachgerüttelt und du hast mir die Augen geöffnet“. Ein Zeichen dafür, dass er mit seiner präventiven Arbeit die Schüler:Innen erreicht und mit seinem Projekt weitermachen sollte.